Gleich zu Beginn des International Open Tournaments (IOT) zeigte sich bei den Speed-Disziplinen auch gleich die beeindruckende Stärke beim asiatischen Heimspiel. Das mixed Team aus China (Enze Jin und Sihan Zhao) sprangen mit 194 Doppeldurchschlägen im Double Under Relay im IOT gleich einmal einen neuen Weltrekord.
Somit wurde schnell deutlich, dass die seitens der HTG Springer sonst so geliebten Speed-Wettbewerbe wenig Aussicht auf Erfolg bieten würden. Doch nun zahlte sich die kluge Vorbereitung im Vorfeld der WM bei den Freestyle-Disziplinen aus. Hier hatten sich Co-Trainerin Clara Kowalski und Michaela Kowalski intensiv mit dem neuen Bewertungssystem der IJRU für diese WM auseinandergesetzt und die Freestyles vor der WM noch dahingehend optimiert.
Im Single Rope Pair Freestyle haben dann Emma Lenz und Johannes Kowalski ihre Übung so harmonisch und so synchron wie noch nie im Training auf die Fläche gebracht. Verdientermaßen erreichten sie mit 6,38 Punkten im IOT den 2. Platz hinter dem Team aus Hong Kong. Sie ließen damit mehrere Teams aus Belgien, Österreich, Korea, Schweden, USA und Tschechien hinter sich und freuten sich vor allem über den hohen Prästentationswert von 72 Prozent, mit dem sie sich im Single Rope Pair Freestyle in ihrer Altersklasse 16 bis 18 Jahre auch an die deutsche Spitze setzten. Dementsprechend strahlten Emma und Johannes dann bei der Siegerehrung auf dem Siegertreppchen.
Zusammen mit Teamkollegin Lilliana Perel erreichten Emma und Johannes (ebenfalls im IOT-Wettbewerb) den 8. Rang in der Disziplin Double Dutch Single Freestyle. Mit 4,43 Punkten platzierten sie sich hinter zwei Teams aus USA, zwei Teams aus Belgien, Hong Kong, Österreich und Canada.
Nach mehreren Trainingstagen und guter Akklimatisierung vor Ort im fernen Osten waren an den Folgetagen die jüngsten HTG Rope Skipper bei den Junior World Championships dran. Das 4er Team mit Daniel Perel (Jahrgang 2011), Hannah Dutschke (Jahrgang 2012), Theresa Furthner (Jahrgang 2011) und Zoé Veidt (Jahrgang 2013) erreichte mit Rang 12 die beste Platzierung im Single Rope Team Freestyle mit 2,48 Punkten.
Damit waren sie hinter 3 Teams aus Japan, 3 Teams aus Hong Kong, 3 Teams aus China, Belgien und den USA die beste deutsche Junior-Gruppe in dieser Disziplin und zweitbeste aus Europa! Ebenfalls den 12. Platz erreichten Theresa und Daniel mit ihrem fehlerfreien Single Rope Pair Freestyle, der mit 2,81 Punkten bewertet wurde.
Die deutsche Delegation war bei der diesjährigen Rope Skipping WM mit insgesamt 192 Athleten vertreten. Gab es beim IOT mit 15 Medaillen noch einen kleinen deutschen Medaillenregen, konnte das Team Germany in den Finals der WM den 1. Platz im Double Dutch Pair Freestyle female sowie den 2. + 3. Platz im Wheel Pair Freestyle female belegen.
Aus der gesamten Welt (alle Kontinente inbegriffen) hatten sich über 2.600 Rope Skipper aus 34 Ländern für diese Weltmeisterschaft qualifiziert. So ergab sich bei der Eröffnungsfeier im Stadion von Kawasaki zusammen mit den vielen Zuschauern ein beeindruckendes fast olympiagleiches Bild einer großen sportlichen Gemeinschaft bei einer gelösten Atmosphäre im Freien.
Die hervorragende Infrastruktur mit verlässlichem Nahverkehr, gut klimatisierte Sporthallen (bei Außentemperaturen von 32 Grad unter einer Luftfeuchtigkeit von über 80%), und das gute Essen sowie die Anwesenheit von Trainerteam, Eltern und Geschwistern halfen den jungen Athleten, mit der ungewohnten Umgebung und der Wettkampfnervosität klarzukommen.
So haben die 7 jungen HTG-Sportler*innen die Zeit bei der WM auch dazu genutzt, möglichst viele Eindrücke und neue Sprünge der besten Rope Skipper der Welt mitzunehmen und viele neue Kontakte zu knüpfen, zeichnet sich die Rope Skipping Community doch durch einen respektvoll kooperativen und länderübergreifenden Gemeinschaftssinn aus. Der Wunsch, diese Sportart voranzubringen, bekannter und perspektivisch olympisch zu machen, war deutlich, nicht zuletzt durch die hohe Medienpräsenz, spürbar.
Nun gilt es zum einen die kommende Wettkampfsaison, die im September startet, mit den neu gewonnenen Erkenntnissen vorzubereiten und zum anderen die außergewöhnlich hohen Kosten für die ferne WM nachzubereiten. Da im Vorfeld der WM lediglich knapp die Hälfte der Kosten über großzügige Spenden zusammengekommen sind, wären weitere Zuwendungen dringend nötig, um zukünftige internationale Einsätze nicht zu gefährden. Dass die HTG Power Jumper es wert sind, haben sie mit dem tollen Abschneiden in Japan eindrucksvoll bewiesen.